•Eine Leiter, Fotos, Bier & ne Pizza•

Als Fotografin hat man ja plötzlich ganz viele gute Freunde die dringend neue Fotos brauchen. Diesmal war es aber ein Anschlag aus den eigenen Reihen. Meine Cousine Helen (aufgrund ihrer unglaublichen Begabung an der Gitarre in meiner Nachbarschaft, bald sicher auch international, als "Helen - the Sausagefinger Weber" bekannt) bat um Fotos. Nichts leichter als das gings ab. Auf den Kardener Berg, eine meiner Lieblingslocations. Da man an seinen Aufgaben wächst, und damit sind nicht nur die innerfamiliären Fotos gemeint, haben wir eine Leiter mitgenommen. Ich als kleiner Höhenphobiker wollte mich wenn dann erstmal vor der Familie blamieren, und nicht vor optimal zahlenden Kunden. Oben angekommen mussten wir ein bisschen abwarten, bis das Licht uns hold war. Aber kein Problem, als Familienoberhaupt hatte Helen ein Vollkorntoastbrot und Weichspüler im Auto. Immer für alles vorbereitet wären wir also auf alle Eventualitäten gefasst gewesen. Die Nummer mit der Leiter war auf der asphaltierten Straße unkompliziert. Auch wenn einige Autofahrer, offensichtlich herrschte dort plötzlich die Rushhour, sie umkurven mussten. Im Feld allerdings sah die Sache gaaaanz anders aus. Als Herrscherin über die Kamera wurde mein Zittern einfach durch eine kürzere Verschlusszeit ausgeglichen.

 

Auch super... Von einer Leiter direkt in Disteln zu landen. Ganz unten angekommen, von da aus kann es bekanntlich eigentlich nur besser werden, durfte ich Bekanntschaft mit diversen Pflanzen und Käfern machen. Diese Natur ist ja immer wieder seltsam. Kratzen. Pusteln. Rot. Passendes Gesicht dazu. Bravo. Fotografisches Leben am Limit eben. Nach den Aufnahmen wurden wir noch mit einem senkrechten Regenbogen belohnt. Kleine Klugscheißer behaupten es handle sich um eine Nebensonne... Wie auch immer. Die Fotos via W-Lan aufs iPhone geschickt wurde die Ausbeute begutachtet und von der mit Klößchensuppe zahlenden Kundin als zufriedenstellend und gut abgenommen. Wieder mal Glück gehabt und der Beweis, dass mein Gesellenbrief kein zufälliger Gewinn war. Den kurvigen Weg durchs Bachtal nach Hause meisterte Helen mit nur ein bisschen Schreierei, weil uns auf einer gefühlt 8 Meter breiten Straße doch Tatsache jemand entgegen kam. Auch sie lebt somit nachweislich am Limit. Im sicheren Tal angekommen machten wir einen kleinen Schwenker zu Dieters Tanke. Belohnungsbier! Harald, nochmal danke an dich, du hast das Ganze mit einem Kasten aus der Kühlung perfekt gemacht. Ab Heim, die Fotos auf dem iMac sichten. Es war wie immer: "Kannste bisschen hier, kannste bisschen da...?"... "Jaja, mach ich!" Man kann nur nochmal sagen: Leute, ihr seid auch einfach schön wie ihr seid. Ein paar kleinere Optimierungen später (wirkich kleines Pillepalle) stellten wir fest, dass drei Bier eben doch kein Schnitzel ergeben. Hakan brutzelte flott ne Pizza. 23:00Uhr - die Kohlenhydrate schlafen schon. Wie sagt meine Oma immer: "Wie man schafft, so isst man!" Dank Baustellenzustand war der Genuss allerdings ein bisschen umständlich. Aber wir vornehmen Damen können das auch ohne Besteck. Nomnomnom. Feierabend.