•Eine Langzeitpraktikantin, ne verschollene Brille und Bier von der Nachbarschaft•

Das Wochenende wurde mit Fotos für die Werbung einer Ferienwohnung in der Nachbarschaft eingeläutet. 

Frei nach dem Motto: Lieber einmal zu schwer getragen als dreimal gelaufen, klingelte ich also vollbepackt an der Tür des Nachbarn. Gut gelaunt wurde ich empfangen und konnte direkt loslegen. Am schönsten fotografiert es sich doch mit einem Schwätzchen. Also gings an allen Fronten los. 

 

Licht aufgebaut, Kamera fertig, Plausch läuft und ab dafür. Die Herrin es Hauses wechselte sich mit dem Herrn ab und so war ich auch auf dem neusten Stand der Umbaumaßnahmen und der Annehmlichkeiten die die Gäste dort erwarten. Außerdem bekam ich das Angebot gerne mal dort schlafen zu können, falls mir 20 Meter Luftlinie entfernt was auf den Zeiger geht. Komm ich bestimmt drauf zurück. Das Beste kam wie immer zum Schluß: BIER. Es gab Bier. 

Das Plopp des Verschlusses ist das einzige Plopp, mal abgesehen von Luftpolsterfolie, was einen so richtig entspannen kann.

Erst die Arbeit, dann das Bier. Die Fotos wurden also konvertiert, angepasst und dann Plopp. 

AUF DIE NACHBARN. IHR SEID SO GUT ZU MIR. PROST.

 

Sehr praktisch, dass man einfach vom Balkon brüllen kann wenn die Fotos fertig sind. Das halbe Dorf dürfte die Botschaft also vernommen haben. 

 


Weiter ging die wilde Fahrt ins Wochenende mit meiner neuen Langzeitpraktikantin. 

Sie ist großartig. 

 

Allein ihre Eckdaten der Bewerbung...

-lieb

-ruhig

-sehr anhänglich

-verfressen

-verschmust

-haarig

 

Im Grunde also alles was ich auch bin. Naja... Zumindest verfressen sind wir beide. 

Es klang einfach traumhaft. Somit war sie nach einem kurzen Bewerbungsgespräch schwuppdiwupp eingestellt. Ihre Kernkompetenz ist es zu gucken als sei sie dem Hungertod nah. Näher als nah. Haarscharf. 


Da aller guten Dinge bekanntlich 3 sind, ging es zu einem Portrait. Da hat sich jemand Gedanken gemacht... Der Ehemann im Urlaub wurde die Zeit genutzt. Es sollten stilvolle Fotos in Dessous werden, die nicht direkt alles zeigen. Alles klar, machen wir. 

Auf dem Boden der Tatsachen liegt nämlich doch Glitzer, bzw. eine nette Dame in Dessous. Kaum auf dem Boden fiel ihr dann ein, dass sie die Fußbodenheizung auch besser hätte anlassen sollen. Zu spät. Ein Modelleben ist hart! Die Fotos gemacht und ausgesucht, wurden diese noch vor Ort retuschiert. Die Daten übergeben. Na klar bin ich auch neugierig, was die Männer dazu sagen. 

Es sollte also doch nicht bis nach dem Urlaub dauern, bis der Ehemann das Ergebnis präsentiert bekommt. Nach dem Motto: Guck an, was du gerade nicht hast, wurden ein paar der Fotos per WhatsApp durch die Weltgeschichte geschickt. Gegen Abend erhielt ich Bericht. Es ist jetzt schon die Antwort des Jahres gewesen. Und wir haben erst Januar!

 

"Schatz ich habe keine Brille dabei und kann die Frau deshalb nur erahnen."

 

Und so hält sich die Vorfreude dann eben doch.